Fotos: Dr. Rainer Süß
Kennzeichen:
Das Deutsche Karakul ist ein Steppenschaf von mittlerer Größe. Es kommen mehrere Farbschläge vor. Schwarz (arabi) ist am häufigsten, graue (schiras) und braune (kombar) Tiere sind seltener. Mode beeinflusst die farbliche Präverenz. Lämmer werden in der jeweiligen Grundfarbe geboren. Während die Vliesfarbe später unterschiedlich variiert, behalten Kopf und Beine die Grundfarbe.
Deutsche Karakul haben einen länglichen, schmalen und etwas ramsnasigen Kopf und meistens lange Hängeohren. Böcke sind vorwiegend gehörnt (20 bis 30 % hornlos), Mutterschafe hornlos. Der Körper ist ziemlich schmal und langgestreckt mit abfallendem Becken, wodurch die Tiere überbaut aussehen.
Das Gewicht der Böcke liegt zwischen 60 und 80 kg, adulte Mutterschafe wiegen 40 bis 60 kg.
Verbreitung:
Mittelasiatische Folgestaaten der Sowjetunion, Afghanistan, Namibia, Südafrika und Rumänien. In Deutschland, Österreich sowie vielen anderen Ländern nur wenige Tiere.
Herkunft:
Ursprünglich in Westturkestan beheimatet, wo es seit mindestens 900 Jahren gezüchtet wird. 1903 und 1906 kamen insgesamt ca. 60 Karakulschafe aus der Umgebung von Buchara in Usbekistan nach Deutschland. Die Hochburg der Züchtung in Deutschland war das Tierzuchtinstitut der Universität Halle/Saale.
Eigenschaften und Leistung:
Pelzschafrasse. Anspruchslos, widerstandsfähig, langlebig. Gut angepasst an trockene Steppen- und Halbwüstengebiete. Grobe Mischwolle im Sortiment D bis E/EE. Schurertrag je Mutterschaf 2,5 bis 3 kg; je Bock 4 kg Schweißwolle. Unter natürlichen Standortbedingungen saisonale Fortpflanzung. In der Regel nur ein Lamm.
Besonderheiten:
Gehört zur Rassegruppe der Fettschwanzschafe. Schwanzfett war und ist begehrtes Nahrungsmittel bei Arabern und Juden. Das Fell der Lämmer erzielte in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts in der Pelzindustrie höchste Preise. Nach einer Durststrecke seit ca. 10 Jahren Erholung der Preise auf bis zu 50 €.
Bestand:
Kontakt
Weiterführende Informationen:
Das Deutsche Karakulschaf ( aus Online-Broschüre: Schafe, Ziegen, Gebrauchshunde, GEH, 2008)
Karakul Schaf (Zentrale Dokumentation Tiergenetischer Ressourcen in Deutschland)
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