Niedersachsen | Hof - Nr. 69 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Betriebsbeschreibung: Die Moorschäferei liegt im Landkreis Friesland im Neuenburger Ortsteil Ruttelerfeld am Rande des Naturschutzgebietes „Spolsener Moor“. Von dort erstrecken sich die Weideflächen bis in das "Stapeler Moor" zum gleichnamigen Ort in der ostfriesischen Gemeinde Uplengen. Beweidet werden ca. 250 ha Biotop, Heide und Grünland in diesem Moorgebiet. Die Schafe verbeißen aufkommende Birken, wüchsige Gräser und Heidekraut. Dadurch wird eine Verbuschung des Moores verhindert, große Flächen offen gehalten und so der Lebensraum für die an diese sehr speziellen Verhältnisse angepasste Tier- und Pflanzenwelt erhalten. Das Moor wird traditionell mit der weißen hornlosen Heidschnucke, der „Moorschnucke“, beweidet. Unsere Herde besteht aus ca. 400 Mutterschafen, davon 100 Herdbuchtiere, eingetragen im Landesschafzuchtverband Weser-Ems. Durch die Zergliederung des Beweidungsgebietes durch Baumgruppen, Wasserflächen und viele Gräben ist Hüten auf den meisten Flächen nicht durchführbar. Die Herde wird deshalb in Abschnitten mit mobilem Elektrozaun auf die zu pflegenden Flächen gekoppelt und nach erfolgtem Verbiss auf die nächste Fläche umgetrieben. Das Moor wird von Mai bis Oktober beweidet. Herbst und Winter verbringen die Schafe auf Grünland am Rande des Naturschutzgebietes. Bei sehr nassem Wetter oder starkem Frost werden die Schafe im Stall versorgt. Lammzeit ist März und April. In dieser Zeit ist die Herde durchgehend im Stall. Viele weibliche Lämmer bleiben als zukünftige Muttertiere bei uns in der Herde, ein kleiner Teil findet als Zuchttiere neue Besitzer. Außer einzelnen körfähigen Zuchtböcken sind die Bocklämmer zur Schlachtung bestimmt. Wichtigstes Standbein dieser Schäferei ist der Vertragsnaturschutz zur Wiederherstellung und Erhaltung der Moorbiotope. Bei uns wird die Moorschnucke unter den Bedingungen gehalten, unter denen diese Rasse in Jahrhunderten entstanden ist. Durch die kargen Verhältnisse im Moor, das raue Klima, die extensive Weide, das kräuterreiche Futter und das langsame Wachstum entwickeln und erhalten die Moorschnucken nur so ihre rassespezifischen Eigenschaften, die sie von anderen Schafrassen unterscheiden. Um einen stärkeren Verbiss der Gehölze zu erreichen, haben wir einige Ziegen angeschafft und versuchen, diese in unsere Beweidung zu integrieren. Ob das unter unseren Verhältnissen Sinn macht, wird sich zeigen. Zurzeit sind es ca. 70 Tiere verschiedener Rassen. Weil Thüringer Wald Ziege und Holländer Schecke unsere Favoriten sind, setzen wir von diesen Rassen Böcke zur Vermehrung ein. Als weitere gefährdete Haustierrasse halten wir Rheinisch Deutsche Kaltblutpferde. Diese werden bei Gelegenheit für Spanndienste oder Kutschfahrten verwendet. Die Moorschäferei steht interessierten Gästen nach Absprache mit Führungen über den Betrieb und den Moorrundweg zur Verfügung.© GEH-Geschäftsstelle, Walburger Straße 2, 37213 Witzenhausen |