Die
Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2010
Die Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2010 stellt sich vor Aus Meißen in Sachsen stammt nicht nur das weltweit bekannte Porzellan, auch die Meißner Widderkaninchen entstanden dort vor etwas mehr als 100 Jahren. Seit vielen Jahren schon, steht diese
Kaninchenrasse auf der „Roten Liste der gefährdeten Nutztierrassen“,
die die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen
herausgibt. In diesem Zuge wurden die Meißner Widder für das Jahr 2010
zur „Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres“ ernannt. Die Zuchtidee für das Meißner Widderkaninchen entstammt dem Gedanken, ein Kaninchen mit Silberfell für die Pelzindustrie zu züchten. Wahrscheinlich entstand die Rasse aus der Kreuzung Deutscher Widder mit Kleinsilberkaninchen. Die lebhafte Rasse mit den langen hängenden Widderohren ist attraktiv, sehr genügsam, frohwüchsig und fruchtbar. Dennoch erlangte sie nie mehr als eine bescheidene regionale Verbreitung. Meißner Widder sind mittelgroß,
weniger gedrungen und massiger als die Deutschen Widder. Als Farbschläge
kommen schwarz, blau, havanna, gelb und graubraun vor. Die Deckfarbe ist
am ganzen Körper gleichmäßig gesilbert mit reichlichem Glanz. Das Fell
ist dicht mit guter, gleichmäßiger Begrannung und weist eine Haarlänge
von etwa 3 cm auf. Der Kopf ist widderartig. Die Länge der Ohren bei
ausgewachsenen Tieren beträgt 36 bis 42 cm. Das Gewicht der
ausgewachsenen Tiere liegt zwischen 4,5 - 5,5 kg. Mit weniger als 50 registrierten
Tieren im Jahre 1976 war die Rasse dem Aussterben sehr nahe. Einige
Kaninchenfreunde haben sich in den letzten Jahren wieder für die Meißner
Widder begeistert, sodass derzeit ca. 160 Halterinnen und Halter dieser
Rasse über das gesamte Bundesgebiet mit derzeit 500 Tieren anzutreffen
sind. Eine wichtige Aufgabe ist es heute, die Zucht entsprechend der Verwandtschaftsverhältnisse der Tiere untereinander zu organisieren und weitere Freunde der Rasse zu werben. Ein weiteres wichtiges Anliegen ist es, auf die ureigenen Bedürfnisse von Kaninchen in Stallhaltungen hinzuweisen. Besonders auch die Meißner Widder schätzen einen weiträumigen Auslauf mit verschieden hoch angebotenen Liegebereichen sehr und danken es mit bester Gesundheit und ihrem lebendigen Charakter.
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