Die
Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2008
|
|
Die Bronzepute ist die „Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2008“ Die
ursprüngliche Heimat
der Truthühner (auch als Puten bezeichnet) ist Nord- und Mittelamerika.
Bereits um 500 vor Christus setzte die Domestikation der Wildpute durch
die Prärie-Indianerstämme ein, was sich neben der Verwendung von
Putenknochen als Werkzeug auch im Häuptlings-Kopfschmuck wiederspiegelt,
der den radschlagenden balzenden Puter imitiert. Schon im Jahr 1533
brachten spanische Seefahrer die ersten "Indischen Hühner" nach
Deutschland und schon bald wurde die Pute vor allem am Niederrhein und in
Holland planmäßig gezüchtet. Die
Bronzepute,
die der Wildform sehr stark ähnelt, zeichnet sich durch ein schwarzes
Gefieder mit starkem Bronzeglanz aus, das in allen Regenbogenfarben
schillert. Der Kopf
ist unbefiedert mit abwechselnd blauer, weißer und roter Haut sowie
dicht besetzt mit roten Fleischwarzen, die sich je nach Erregung
des Tieres ins Violette verfärben können. Der Hahn trägt einen kräftigen
haarähnlichen Federbüschel an der Brust. Die Bronzepute muss deutlich im
äußeren Erscheinungsbild abzugrenzen sein von den Mastputen
(Hybridputen) aus der Wirtschaftsgeflügelzucht und den häufig in der
Freilandhaltung anzutreffenden Kelly-Puten. Bronzeputen
besitzen einen langgestreckten, gut bemuskelten kräftigen Körper und
haben eine gute Mastleistung mit zartem Fleisch. Das Gewicht des Hahnes
beträgt 12-15 kg und das der Henne 6-8 kg.
Puten gelten als zuverlässige Brüterinnen mit einer Legeleistung von 20-50
Eiern/Jahr, sie brüten auch die Eier
anderer Geflügelarten aus. Zu
Beginn des 20. Jahrhunderts
waren die Tiere in Deutschland meist nur auf Gutshöfen, ehemaligen
Rittergütern und großen landwirtschaftlichen Besitzungen anzutreffen. Heute
sind die 30 Millionen Mastputen in Deutschland nur noch in spezialisierten
Betrieben zu finden. Der Bedarf an Putenfleisch liegt bei etwa mit etwa
6,9 kg pro Kopf/Jahr. Die Hybridputen zeigen höchste Leistungen und sind
in 12-16 Wochen schlachtreif. Hier können die alten Putenrassen wie die
Bronzeputen nicht mithalten. Bronzeputen
beweisen ihre Eigenschaften
in extensiven Haltungssystemen mit ausreichendem Grünauslauf, wo sie sich
überwiegend von Früchten, Gräsern und Blättern, aber auch von
Insekten, Schnecken und anderen Kleinsttieren ernähren. Sie sind äußerst
vital, zeigen geringe Krankheitsanfälligkeit, beste Wetterfestigkeit,
gute Beweglichkeit (auch Flugfähigkeit), hohe Fleischqualität,
Anspruchslosigkeit sowie gute Mütterlichkeit. Nach
einem starken Einbruch
der Bestände der Bronzepute wurden im
Jahr
1997 nur noch 334 Zuchttiere in 55 Beständen gezählt. Heute liegt der
Zuchtbestand an Bronzeputen wieder bei 800 Tieren in rund 160 Zuchten. Die
Schar derjenigen Personen, die eine extensive Haltung von Puten - auch
unserer traditionellen Bronzepute - als ein Symbol für eine umweltverträglichere
Tier-Mensch-Beziehung sehen, wird wieder größer. Die
aktuellen Maßnahmen zur Geflügelpest
erschweren die Situation im Bereich der extensiven Geflügelhaltung
erheblich. Es ist zu wünschen, dass durch gezieltes Verbraucherinteresse
diese Tierhaltungsformen weiterhin ihre Bedeutung haben werden. In
diesem Sinne werden
die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.
(GEH) und der Sonderverein der Deutschen Puten- und Perlhuhnzüchter 1907
e.V. des BDRG sich gemeinsam dafür einsetzen, dass diese Rasse im Jahr
2008 weitere Züchterinnen und Züchter finden wird. |
|
GEH-Rassebetreuer: Kontakt Weitere Informationen zur Gefährdeten Nutztierrasse 2008:
Die Bronzepute - Vermächtnis
der Indianer
Die
Bronzepute
Bilder zur Gefährdeten Nutztierrasse 2008:
Geschäftsstelle
(GEH) - Tel.: 05542/1864
|
|