Presseinformation
Bentwisch, 23. September 2013: Restaurantgäste können in Rostock eine
besondere regionale Spezialität genießen – und damit zum Erhalt des
Rauhwolligen Pommerschen Landschafs beitragen.
Neue Aufmerksamkeit erhält zurzeit das Rauhwollige Pommersche Landschaf, eine
alte pommersche Schafrasse. Ab Montag, dem 23.9., können Gäste des Hafenrestaurants
Borwin in Rostock ein Gericht mit Lammfleisch der seltenen regionalen Rasse
probieren. Das Borwin ist dabei eines von acht ausgewählten Restaurants in ganz
Deutschland, die an einem Forschungsprojekt zum Erhalt alter Rassen teilnehmen.
Wieso Erhalten und Aufessen zusammen gehören, erklärt Christina
Bantle von der Universität Kassel: „Damit es das Rauhwollige Pommersche
Landschaf auch in Zukunft noch gibt, muss sich die Haltung für die Landwirte
lohnen. Doch das funktioniert nur, wenn wieder mehr Menschen das Fleisch der
Rasse wertschätzen und kaufen.“ Zurzeit steht die Rasse
auf der Roten Liste.
In dem Projekt, das vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz (BMELV) gefördert wird, sind deshalb engagierte Gastronomen
gefragt. Für Giuseppe Frigoni, Geschäftsführer des Hafenrestaurants Borwin,
ist die Nutzung regionaler Zutaten ein besonderes Anliegen. Das Lammfleisch
bezieht er vom Hof Oehlert in
Zarnewanz. Die Qualität des Fleischs hat ihn ebenso überzeugt wie die Haltung
der Tiere. Und: „Die Oehlerts sind tolle Menschen, die möchte ich unterstützen“,
so Frigoni.
Den Kontakt zwischen Landwirt und Gastronom hatte Jarste
Weuffen vom Agrarmarketing Mecklenburg-Vorpommern e.V. hergestellt. Sie war
es auch, die das Projekt nach Rostock holte: „Wir sind traditionell ein
Agrarland und möchten zeigen, was Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaft zu
bieten hat. Das Rauhwollige Pommersche Landschaf ist eine ganz besondere
Schafrasse mit hervorragendem Fleischgeschmack. Nur dem engagierten
Einsatz weniger Züchter, 2012 waren es in MV noch 38 an der Zahl, ist es zu
verdanken, dass es das Tier heute noch gibt. Eine Anerkennung der Pflegeleistung
ist für den Erhalt der Rasse unabdingbar.“
Das Rauhwollige
Pommersche Landschaf, das hier in Mecklenburg-Vorpommern Jahrhunderte lang
als anspruchsloser Woll-, Fleisch- und Milchlieferant geschätzt worden ist, ist
heute vom Aussterben bedroht. Die Nachfrage nach feinerer Wolle und die
Umstellung auf intensive Landwirtschaft hatten zur Verdrängung der Rasse geführt.
Dabei sind die Tiere besonders gut an die kargen Weiden und das raue Seeklima
angepasst: Sie verbringen ihr ganzes Leben auf der Weide und fressen ausschließlich
Gräser und Kräuter, was auch den besonders aromatischen Geschmack des
Lammfleischs erklärt. Spitzenköche haben das Potenzial alter Rassen bereits
erkannt und setzen vermehrt auf die wertvollen Zutaten.
„Als Gast im Restaurant kann man ganz einfach dazu beitragen, diese alte,
regionale Rasse und damit auch die mecklenburgische Landschaft zu erhalten:
Indem man Lammfleisch vom Rauhwolligen Pommerschen Landschaf genießt“, fasst
Christina Bantle zusammen. Sie hofft, dass möglichst viele Leute auf den
Geschmack kommen – und es dadurch in Zukunft wieder mehr Rauhwollige
Pommersche Landschafe gibt.
Aktionsmonat
vom 23.9. bis zum 20.10. für das Gericht:
„Dreierlei vom Rauhwolligen Pommerschen Land-Lamm mit grünen Bohnen, Äpfeln
und Kartoffel-Selleriepüree“
im Hafenrestaurant Borwin, Stadthafen Rostock, Am Strande 2a.
Reservierungen
unter 0381/490 75 33.
Kontakt für weitere Informationen:
Christina
Bantle, Universität
Kassel, Tel. 05542/981331,
Email:
c.bantle(at)uni-kassel.de |